Design Studio
Schloss Mureck/Grad Cmurek –
Revitalization as Radical Transformative Act

Visionen für das bauliche Ensemble an der Grenze

WS 2016/17, Wien - Mureck/Trate

Modell des Projektgebiets im Maßstab 1:500, Entwurfsansätze, die sich ergänzen und unterschiedliche Möglichkeiten aufzeigen
Das Schloss Obermureck / Grad Cmurek sitzt auf einer Erhebung der slowenischen windischen Bühel und schaut über die Mur hinweg weit ins flache österreichische Grenzland. Nach einer Reihe von paradoxen und umstrittenen Nutzungen sowie einigen Jahren Leerstand ist das Schloss nun zum Schauplatz der Bemühungen einer lokalen Initiative geworden die gedanklichen Grenzen abzubauen und das kulturelle Erbe gemeinschaftlich zu reaktivieren.

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, das Territorium des Schlossbergs Obermureck als städtebauliche Einheit zu untersuchen und ein architektonisches Ensemble als grenzübergreifendes Zentrum nachbarschaftlicher und touristischer Aktivitäten zu entwerfen. Der Fokus der Lehrveranstaltung liegt dabei nicht auf denkmalpflegerischen Überlegungen, sondern auf der Entwicklung einer kontextbezogenen Architektur, die zeitgemäß interpretiert, selbstbewußt dialogiert und gezielt transformiert.

Was braucht der Ort um zu einem Identifikationsraum zu werden, der die angrenzenden Territorien mit ihren unterschiedlichen Interessen verbindet? Mit welchen Interventionen lässt sich ein starres, geschlossenes Baudenkmal in ein offenes, dynamisches Zentrum verwandeln? Welche zusätzlichen architektonischen Setzungen können die räumlichen Qualitäten des Ensembles im Hinblick auf neue Nutzungen — wie Übernachten, Forschen, Studieren, Ausstellen, Präsentieren, Diskutieren, Feiern, Promenieren, ... — ergänzen, verändern und aufwerten?

Analyse Architekturreferenzen „Als ein Vorgang, bei dem etwas Neues erschaffen wird, fügt das Bauen der Welt etwas hinzu, doch gleichzeitig gibt es da auch die elementare Erkenntnis, dass sich alles Neue auf etwas Älteres bezieht, als eine Erinnerung an Dinge und an den Ort, aber auch einfach als Teil einer bestimmten Tradition. Dennoch sollte all dies nicht mit zu simplen Vortsellungen angegangen werden, denn jedes Projekt verändert im Grunde den Kontext, in den es platziert wird.“
Office, Kersten Geers David Van Severen, in: Arch+ 214, Hardcore

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Workshop Analyse Architekturreferenzen, Modelle der Referenzen im Maßstab 1:50 auf Lageplan unseres Projektgebiets im Maßstab 1:50
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Workshop Analyse Architekturreferenzen, Modelle der Referenzen im Maßstab 1:50 auf Lageplan unseres Projektgebiets im Maßstab 1:50
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Workshop Analyse Architekturreferenzen, Modelle der Referenzen im Maßstab 1:50 auf Lageplan unseres Projektgebiets im Maßstab 1:50

Analyse Ort

„Die Stadt ist etwas Unbewegliches, das eine Entwicklung darstellt. Die Komplexität der gegenwärtigen Stadt beinhaltet nämlich auch teilweise die Komplexität der Stadt von vor tausend Jahren, die als versteinerte Komplexität alle Epochen des Städtebaus überdauert. Die Stadt ist diese Konkretisierung der Wünsche und Ängste, dieses ganz reale Depot aller Zukünfte, die sich verwirklicht haben und aller Zukünfte, die sich nicht verwirklicht haben. Die Stadt ist das Produkt dieses Ausgleichs: Sie ist nicht eine suspendierte oder angehaltene Geschichte, sondern die kristallisierte Geschichte, übersetzt in ein vielfältiges Schweigen, das genauso vielfältig ist wie die Stimmen, an deren Stelle es tritt. Die Stadt ermöglicht die Auseinandersetzung von verschiedenen Wünschen und Ängsten unterschiedlicher Zeiten. Alles Immaterielle lagert sich in der unbeweglichen Substanz der Stadt ab — und dadurch werden die verschiedenen Teile unmittelbar vergleichbar. Für Rossi ist die Komplexität der Stadt in ihrem Innern und unter Verwendung ihres eigenen Alphabets lesbar.“
baukuh, Die Architektur der Stadt — Das nicht gehaltene Verspechen, Ort, in: Arch+ 214, Hardcore Architektur, Heft 1, Aachen, 2014, S.25

Türenkatalog
Entwürfe

„Rossi betrachtet die materielle Organisation des Ortes als ein Verzeichnis aller Erwartungen, Bedürfnisse, Wünsche, Ambitionen und Erinnerungen, die dort gespeichert sind. Die Komplexität der Gesellschaft erscheint am Ort bereits in ein materielles Alphabet übersetzt, bereits räumlich organisiert, bereits in Architektur gegossen, und tritt dort in spezifischer, bestimmter, ganz singulärer Weise auf. Wenn die Architektur auf den Ort reagiert, und nur auf ihn, reagiert sie auf all das, was dort enthalten ist.“
baukuh, Die Architektur der Stadt — Das nicht gehaltene Verspechen, Ort, in: Arch+ 214, Hardcore Architektur, Heft 1, Aachen, 2014, S.25

Leitung:
Eva Mair, Johannes Paar, Elias Dorner

Studierende:
Adrien Béranger, Konstantin Felber, Moritz Gaiser, Sophia Magdalena Garner, Michaela Gebetsroither, Vadim Ghiorghiu, Roswitha Goy, Theresa Herbst, Amina Karahodzic, Ricarda Kohler, Fatoumata Kourouma, Peter Kuttner, Aline Lugner, Theresa Sophie Reiter, Flora Schleritzko, Amanda Sperger, Magdalena Süss, Cristina Vlascici, Anastasia Stephanie Wieser, Anne Wunderlich, Allen Zwatzl